Stiftung OST-WEST-BEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.
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Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.

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Modellansicht Schloss Biesdorf

Schloss Biesdorf: Zukunft

Am 6. September 2001 wurde der Verein "Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e. V." gegründet.
Als einen wesentlichen Zweck verfolgt der Verein die denkmalgerechte Restaurierung des vorhandenen Gebäudes (Aufwand ca. 1,5 Mio. Euro), als Voraussetzung für einen künftigen Wiederaufbau des kriegszerstörten Ober- und Dachgeschosses in seiner historischen Gestalt (geschätzte Baukosten 8,5 Mio. Euro).

Mit Fertigstellung der denkmalgerechten Restaurierung des Schlosses Biesdorf (Außenhülle) im Mai 2007 ist ein wichtiger Baustein geschaffen, um das Ende des Zweiten Weltkrieges durch einen Brand zerstörte Schloss wieder aufzubauen und ihm sein historisches architektonisches Antlitz wiederzugeben.

Zur langfristigen Vorbereitung der Wiederherstellung des Schlosses Biesdorf hat sich der Vorstand der Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V. schon sehr frühzeitig entsprechend seiner Satzung mit Ideen für die Wiederherstellung des Schlosses Biesdorf beschäftigt. Mit dieser Diskussion wurden Möglichkeiten gefunden, um die Nahtstellen zwischen der denkmalgerechten Restaurierung der vorhandenen Außenhülle, des Keller- und Erdgeschosses und der Errichtung des Ober- und Dachgeschosses zu finden. Im Auftrag des Vorstands fand ein Gutachterverfahren statt.
Am 30.08.2004 übergab die Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V. an folgende Büros die Unterlagen für das "Gutachterverfahren Schloss Biesdorf - Wiederherstellung des Ober- und Dachgeschosses": BASD Westphal + Schlotter, Büro Prof., Dr. Wolf R. Eisentraut, JSK Ingenieure und Architekten. Das Büro JSK Ingenieure und Architekten begann seine Tätigkeit am Gutachterverfahren, musste jedoch wegen dringender Planungsarbeiten am neuen Flughafen Berlin-Schönefeld ausscheiden.
Nach einem Eröffnungskollegium am 30.09.2004 erfolgte nach Abgabe der Gutachten am 30.11.2004 eine Vorprüfung von Fachleuten. Auf dem Abschlusskollegium am 15.12.2004 wurden die Entwürfe vorgestellt und von den Obergutachtern bewertet. Das Ergebnis war: Die Qualität beider Entwürfe wurde als sehr hoch bewertet und beiden Gutachtern der Dank für die akribische Entwurfsarbeit ausgesprochen. Die Herangehensweise und Gestaltungsansätze beider Büros unterscheiden sich deutlich:

  • der Entwurf von BASD lässt den historischen Ansatz stärker erkennen, orientiert sich stärker am baulichen Bestand und erscheint praktikabel
  • der Entwurf von Prof. Eisentraut ist eine gute Synthese von historischem Bestand und moderner Funktion im 21. Jahrhundert.

Mit dem durchgeführten "Gutachterverfahren Schloss Biesdorf" zur Wiederherstellung des Obergeschosses und der Grundsanierung des Keller- und Erdgeschosses wurden:

  • die Konstruktion, Technologie der inneren und äußeren Erschließung sowie des behindertengerechten Zuganges geklärt;
  • Grundrisse für Keller-, Erd-, Ober- und Dachgeschoss, Schnitte Dachaufsicht und Konstruktionsschema liegen im Maßstab 1:100 erstellt und
  • Kostenschätzungen für die Gesamtmaßnahme sowie für Bauabschnitte und Geschosse nach DIN 276 ermittelt.

Damit wurden gute Grundlagen für die qualifizierte und schnelle Erarbeitung der Anträge an den Stiftungsrat der Deutschen Klassenlotterie Berlin, das Landesdenkmalamt Berlin und den Staatssekretär für Kultur geschaffen.

Bereits am 18.03.2005 beschloss das Bezirksamt, der Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V. das Mandat zur Akquisition für die Fortsetzung der Baumaßnahmen zur Wiederherstellung des Schlosses Biesdorf zu erteilen. Ein Entwurf für einen Vertrag zur "Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf" zwischen dem Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, und der Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V., vertreten durch den Vorstand, wurde der Bezirksbürgermeisterin Frau Pohle und dem Bezirksstadtrat für Bildung, Kultur und Sport Herrn Komoß im Februar zur Diskussion übergeben.

Für das Land Berlin schloss das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Abteilung Bildung, Kultur und Sport, mit dem Nutzer BALL e.V. (Betreuung arbeitsloser Leute und Lebenshilfe e.V.) seit 1994 ebenfalls Verträge über die Nutzung ab, die periodisch überarbeitet und ergänzt werden.

Die Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf umfasst folgende Baumaßnahmen:

  • Wiederaufbau des Ober- und Dachgeschosses, begonnen mit der Westseite und anschließend der Ostseite;
  • Grundsanierung des Keller- und Erdgeschosses, einschließlich der Erneuerung der verschlissenen Gebäudetechnik;
  • Ausbau des Schlossturmes, verbunden mit der Zugänglichkeit und touristischen Nutzung des Turmplateaus;
  • Schaffung der Voraussetzungen für die behindertengerechte Nutzung des Gebäudes ohne Barrieren mit Aufzug und entsprechenden Toiletten.

Die Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf ist möglichst in der wirtschaftlichen Bauzeit von 4 Jahren von 2007 bis 2010 durchzuführen bei Gewährleistung einer eingeschränkten Nutzung des vorhandenen Gebäudes.

Entsprechend der "Denkmalpflegerischen Rahmenzielstellung" des Landesdenkmalamtes für das Schloss Biesdorf vom 29.06.2000 / 21.02.2001 und der "Fachlichen Stellungnahme des Landesdenkmalamtes" vom 20.08.2006 zur Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf sind folgende Vorgaben zu beachten:

  • Vervollständigung der baulichen Proportionen des Schlossgebäudes;
  • Wiederherstellung der spätklassizistischen Gliederung;
  • Wiedergewinnung der künstlerischen Gesamtwirkung des Gebäudes;
  • Beibehaltung der historischen Raumfolge im Erdgeschoss und freie Einteilbarkeit des neuen Obergeschosses, entsprechend den statischen Möglichkeiten.

Diese Grundsätze sind für künftige Nutzungen des Schlosses allgemein und zukünftig verbindlich. Leitlinien für die künftigen Planungen und Ausschreibungen sind für die Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf:

  • Das bleibende und zu bewahrende Kulturgut ist die äußere Erscheinung des Gebäudes in seinem italienisch beeinflussten Spätklassizismus. Die begonnenen Bemühungen zur denkmalgerechten Restaurierung der Gebäudehülle sollten unbeirrt fortgesetzt und zur ursprünglichen Gesamterscheinung fortgeführt werden. Ein Schloss im Park.
  • Die Grundrissorganisation sollte weiterhin dem Schema Berliner Villen der Entstehungszeit folgen, mit Mittelachse, zentralem Oktogon, umlaufenden Raumfluchten und asymmetrischem Turm, somit selbstverständlich den Charakter des Hauses erhaltend oder teilweise wieder findend. Übersichtlichkeit.
  • In diesem gegebenen Rahmen sind die repräsentativen Erwartungen an die Raumqualitäten und Raumfolgen zu befriedigen. Das erfordert die Schaffung eines Entrees, die Herstellung wirksamer Raumfolgen, die Einrichtung festlich einstimmender Treppenanlagen und die Gestaltung eines multifunktional nutzbaren Saales. Großzügige Funktionalität.
  • Der Eingang findet mit dem Portikus eine große Ankündigung, die folgende unbequeme Treppe und der kleine Windfang konterkarieren diese. Eine zukünftige Lösung muss ein Eintrittserlebnis und den großzügigen Zugang gewährleisten. Besondere Sorgfalt erfordert sicher auch die Anlage eines Aufzuges, der alle Ebenen erschließt. Bedeutende Eingangshalle.
  • Der wichtigste Raum wird mit mindestens 200 Plätzen der Saal sein. Dessen Qualität entscheidet wesentlich darüber, ob das Haus seinen Zweck als Begegnungsstätte erfüllt. Die maximale Größe des Saales wird nicht immer genutzt werden, darum variable Raumtrennung. Nicht ein Übermaß an Saal- und Veranstaltungstechnik, sondern ausgewogene Raumproportionen, gute Akustik und festlicher Charakter sollen einen solchen Saal prägen und den Besuch zum Erlebnis machen. Ein moderner festlicher Saal.
  • Schließlich sei an den Bedarf an Arbeits- und Clubräumen erinnert. Die neue Nutzung verlangt nicht nur eine partielle Verlagerung aus Bereichen des Erdgeschosses, sondern auch eine deutliche Verbesserung. Diese Räume können bei Konferenzen und Veranstaltungen durchaus auch als kleine Konferenz- und Beratungsräume, als Vorbereitungsräume für Veranstaltungen und Organisationsräume Nutzung finden. Gute Arbeits- und Konferenzräume.

Bei der weiteren Planung und Realisierung des Ober- und Dachgeschosses des Schlosses müssen diese Leitlinien verwirklicht werden. Dabei sind die baurechtlichen und denkmalrechtlichen Bestimmungen zu beachten, einschließlich der behindertengerechten Zugänglichkeit. Zusammenfassend sei betont, dass für die Planung des Obergeschosses und die Veränderungen des Erdgeschosses die Aufgabenstellung im Blick auf die Bedeutung des Hauses als Begegnungsstätte aktualisiert werden sollte. Nicht der Maßstab gegenwärtiger Nutzung, sondern die Vision eines Hauses von gesamtstädtischer und auch länderübergreifender Bedeutung wäre solcher Überlegung zugrunde zulegen.

Am 25.01.2006 beschloss das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf das Konzept der Mischnutzung aus sozialem Angebotszentrum und vielfältig nutzbarer Tagungs- und Veranstaltungsstätte. Auf Initiative des Bezirksamtes wurde die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) im Sommer-Semester 2006 aufgefordert, für das Schloss Biesdorf das Nutzungskonzept / Wirtschaftlichkeits-Untersuchung zu erarbeiten. Als Projektpartner der FHTW waren die Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V. und der BALL e.V. tätig. Die Studenten des Studienganges Immobilienwirtschaft, Projektleitung Herr Gustav Salffner, haben folgende Aufgaben übernommen:

  • Überprüfung der vorhandenen Nutzungen und Nutzungsideen sowie Optimierung;
  • Erarbeitung einer nutzungsbezogenen Standort- und Markt-Analyse;
  • nutzungsbezogene Wirtschaftlichkeits-Untersuchung für spätere Betriebsphase;
  • Vorbereitung eines Workshops zur Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der Studie.

Wichtigste Ziele des studentischen Projektes sind vor allem die Darstellung neuer und erweiterter Nutzungen sowie die Prüfung ihrer Wirtschaftlichkeit - damit sollen wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Akquisition von Fördermitteln erarbeitet werden. Beides - Nutzungskonzept / Wirtschaftlichkeits-Analyse - beziehen sich ausschließlich auf die Betriebsphase des Gebäudes nach Fertigstellung, die Investitionsphase ist nicht Gegenstand der Untersuchung.

Zukunftsorientierte Nutzungen bringen nach der Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf und der Nutzung des Landschaftsparks Angebote für Bürger, für Berliner Bevölkerung und Berlin-Touristen:

Tourismus
Angebotspotential Schloss Biesdorf mit seinen Weitsichten vom Turm über weite Teile der Stadtlandschaft und die Märkischen Dörfer.

Ost-West-Begegnungsstätte
Durchführung von Seminaren, Tagungen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Expertengesprächen, Workshops und Treffen der Partnerstädte des Bezirkes.

Sozial-kulturelles Zentrum des BALL e.V.
Leistungen zur sozialen und kulturellen Grundversorgung der Bevölkerung und somit zum Erhalt der Lebensqualität, Beratung und Selbsthilfeangebote.

Nutzung durch Vereine und Bürger
Vermehrte Nutzung durch Vereine, verschiedenen Kurse, Tagungsmöglichkeiten, Veranstaltungen, Bürgerfeiern und Ausstellungen zu verschiedensten Themen.

Kommune, Parteien und Unternehmen
Tagungsstätte für Bezirksverordnetenversammlung und der Ausschüsse, Außenstelle für Standesamt, Nutzung durch Parteien sowie Unternehmen

Gewerbliche Nutzungen
Verpachtung der Catering-Möglichkeiten für Veranstaltungen, Vermietung von Büroräumen mit ca. 150 m² ) oder Ateliers für Künstler, Verpachtung der Sanitäranlagen.

Die besonderen Stärken des Schlosses Biesdorf liegen vor allem im Gebäude selbst sowie in der umgebenden Parklandschaft begründet - hervorzuheben sind hier die Gebäudearchitektur, die technische Ausstattung und die besondere Eignung als Veranstaltungsstätte. Die Teilbarkeit der neu geschaffenen Flächen nach der Rekonstruktion erhöht die Flexibilität der Nutzung. Es können vielfältige Veranstaltungen gleichzeitig angeboten und wahrgenommen werden. "Problemzonen" hat das Schloss Biesdorf in erster Linie bei fehlenden PKW-Stellplätzen für dort Beschäftigte, vor allem aber die zahlreichen künftigen Besucher. An der Beseitigung der fehlenden Parkplätze wird gegenwärtig gearbeitet. Die Behinderten-Parkplätze sind fertig gestellt, drei weitere folgen in diesem Jahr. Ebenfalls liegt die Genehmigung für einen Parkstreifen an der Bundesstraße 1/5 zwischen Blumberger Damm und Oberfeldstraße für ca. 25 Plätze vor. Für Sonderveranstaltungen werden weitere 20 Plätze bereitgestellt.

Am 27.10.2006 fand im Schloss Biesdorf der Workshop "Schloss Biesdorf - Nutzungs-Konzept / Wirtschaftlichkeits-Untersuchung" statt. Im Ergebnis wurde dem Bezirksamt empfohlen, die Kooperation mit der FHTW fortzusetzen als Entscheidungsvorbereitung für die Nutzung und die Sicherung der Wirtschaftlichkeit.

Mit der Wiederherstellung des Schlosses Biesdorf und seiner Nutzung als Begegnungsstätte ergeben sich folgende wesentliche Veränderungen:

  • Wiederherstellung des denkmalgeschützten Schlosses Biesdorf in seinen ursprünglichen baulichen Proportionen.
  • Aus der herrschaftlichen Turmvilla wird eine öffentliche Begegnungsstätte mit einer vielfältigen Nutzung und einem festlichen Saal.
  • Die Kapazität der Begegnungsstätte erhöht sich von 210 auf ca. 800 Besucher.
  • Turmplattform in 71 m Höhe über NN ist zugänglich zu machen, um einen Blick auf die Stadt und das Umland zu haben.
  • Die Benutzung des Hauses ist für alle möglich. Für Behinderte ist durch den Einbau eines Aufzuges einen barrierefreie Zugänglichkeit möglich.
  • Das wieder aufgebaute Schloss im Park hat großzügige Funktionalität, eine neu gestaltete Eingangshalle sowie gute Arbeits- und Konferenzräume.

Zusammenfassend sei betont, dass für die Planung des Obergeschosses und die Veränderungen des Erdgeschosses die Aufgabenstellung mit Blick auf die Bedeutung des Schlosses als Begegnungsstätte aktualisiert werden sollte. Nicht der Maßstab gegenwärtiger Nutzung, sondern die Vision eines Hauses von gesamtstädtischer und auch länderübergreifender Bedeutung wären solche Überlegungen zugrunde zu legen. Dies ist auch der Traum vieler Bürger und Besucher. Schätzungen ergeben, dass mit dem Wiederaufbau des Schlosses nach 2010 mit ca. 160.000 Besuchern, darunter 60.000 Touristen, jährlich gerechnet werden kann. Es wäre wünschenswert, wenn das Schloss Biesdorf als spätklassizistische Turmvilla, orientiert an italienischen Vorbildern, von 2007 bis 2010 wieder hergestellt würde.

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