Verein: Presse
Berliner Woche - Lokalausgabe für Marzahn, 22. März 2006
Baupfusch am Turm
Schäden am Schloß Biesdorf sollen demnächst beseitigt werden
Biesdorf. Trotz aller Schwierigkeiten – die denkmalgerechte Sanierung am Schloß Biesdorf geht voran, am 20. Mai soll zum Blütenfest die Turmspitze fertig sein.
Darauf hofft der Vorsitzende des Vereins "Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloß Biesdorf", Dr. Günter Peters. Auf der Jahresversammlung des Vereins verwies er auf das erfolgreichste Jahr in der Sanierungsgeschichte des Biesdorfer Wahrzeichens, die im Jahr 2000 begonnen hatte.
Immer zum Blütenfest hat der Verein in den vergangenen Jahr wieder einen weiteren Bauabschnitt fertiggestellt. Das Jahr 2005 war das erfolgreichste. Mit der These "Biesdorf braucht sein Schloß" hatte der Verein vor fünf Jahren seine Arbeit begonnen.
Doch der vierte Bauabschnitt am Turm brachte eine niederschmetternde Erkenntnis. Die erste Sanierung am Turm mit 400 000 Mark aus Bundes- und Landesmitteln vor 13 Jahren war unsachgemäß ausgeführt worden.
Kosten erhöhten sich
Hauptursache der Schäden ist die seinerzeit gewählte Mörtelmischung aus Gipskalkmörtel mit einem Zusatz aus Ziegelmehl zur rötlichen Einfärbung. Diese Mischung ist für den Außenbereich nicht geeignet.
Die Mehrkosten für die Schadensbeseitigung und die fachgerechte Bauausführung betragen 140 000 Euro. Bezirk, Landesdenkmalamt und Stiftung Klassenlotterie beteiligen sich, um die Mittel aufzubringen.
Günter Peters bezeichnet es als einen glücklichen Umstand, daß die acht Stahlsäulen, die das Turmdach tragen, nicht angegriffen wurden. Der Stahl aus dem Jahre 1860 reagiert zum Glück anders als heutiger Stahl auf den Rost.
Inzwischen wurden die Säulenverkleidungen, die Kapitelle und Säulenfundamente in Werkstätten vorgefertigt. Nun warten die Bauleute auf besseres Wetter, um alles anzubringen. Das große Ziel ist der Tag des offenen Denkmals, der am 9. September begangen wird. Der Tag ist für den Verein ein guter Anlaß, das komplett restaurierte Schloß Biesdorf zu übergeben. KT
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