Stiftung OST-WEST-BEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.
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Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.

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Verein: Presse

Berliner Woche, 27.08.2003

Auf Spurensuche in Biesdorf
Alte Funde geben Bauleuten Rätsel auf

Biesdorf - Im Schloss läuft eine Dauerausstellung über die Zeit, als Wilhelm von Siemens hier noch seinen Wohnsitz hatte.

"Das Haus hat viele erlebt", sagt Dr. Günter Peters, Vorsitzender der Ost-Weg-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf. Die deutlichsten Spuren haben die vergangenen 75 Jahre hinterlassen, in denen die Stadt Eigentümer des Biesdorfer Wahrzeichens war. Nun kümmert sich der Verein um das, was die Stadt Berlin nicht geschafft hat – um die Sanierung des Hauses.

Verbindung zum Park
Nachdem am 10. Mai mit dem Eingangsbereich, dem Portikus, der erste Bauabschnitt fertig wurde, haben die Arbeiten im zweiten Abschnitt begonnen. Mit rund 200.000 Euro soll die Ostseite des Schlosses denkmalgerecht restauriert werden. Es ist ein wichtiger Bereich, denn die Terrasse und die Freitreppe stellen die Verbindung zum Park her. Die Treppe und das Mauerwerk wurden bereits abgerissen.
Bei Grabungen am Fundament der Treppe stießen die Bauleute auf historische Besonderheiten. Die Treppe muss zu der Zeit, in der die Familie Siemens im Schloss wohnte, rund gewesen sein. Die Handwerker fanden Reste von Ornamenten, die noch nicht genau zugeordnet werden konnten. Dr. Peters vermutet, dass es Teile alter Pflanzenkübel sein können.
Unter der ehemaligen Treppe fanden die Bauleute einen Hohlraum, der mit Bauschutt zugemauert wurde. Auch zu diesem Hohlraum gibt es noch keine Erkenntnisse. Fest steht nur, dass der Bauschutt, mit dem die Tür zugemauert wurde, aus Steinen des 1945 abgebrannten Obergeschosses besteht. Die Treppe soll so aufgebaut werden, wie sie früher einmal war.
Auch die Terrasse wurde 1945 verändert, nachdem das Obergeschoss abgetragen war. Hier stehen zwei Säulen zuviel. Warum sie damals eingesetzt wurden, kann man heute nicht mehr feststellen.
Die Terrassen an der Ostund der Südseite des Hauses sollen nach ihrer Rekonstruktion wieder genutzt werden. Denkbar ist eine gastronomische Nutzung. Zuvor müssen aber noch wichtige Details geklärt werden. Das Mauerwerk zwischen den Säulen wurde nachträglich eingezogen. Auf alten Fotos ist ein schmiedeeisernes Gitter zu sehen. Wann dieses Gitter durch die Mauer ersetzt wurde, kann heute keiner mehr feststellen. Dr. Peters hofft aber darauf, dass es irgendwo noch Teile des Ziergitters gibt. "Es könnte ja sein, dass Menschen es damals gesichert haben, als es abgerissen wurde." Der Verein begibt sich also wieder einmal auf Spurensuche und hofft auf die Hilfe der Biesdorfer.

Modell ausgestellt
Bis 2007 soll alles fertig sein und das Schloss im neuen Glanz erstrahlen. Wer es sich schon einmal ansehen möchte, kann dies im Erholungspark Marzahn tun: Am Eingang Blumberger Damm steht ein Modell vom Schloss Biesdorf. Und im Kaminzimmer können die Besucher sich über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten informieren. Auf Schautafeln sind alle Bauabschnitte mit Zeitplan ersichtlich. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags 9 bis 18 Uhr, freitags 9 bis 13 Uhr, sonntags bei Veranstaltungen.
Außerdem gibt es seit einigen Wochen eine Internetseite. Hier finden sich Angaben zur Historie des Hauses, sowie über den Fortgang der Rekonstruktion unter www.Stiftung-Schloss-Biesdorf.de. KT

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