Stiftung OST-WEST-BEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.
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Stiftung OST-WEST-BEGEGNUNGSSTÄTTE Schloss Biesdorf e.V.

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Verein: Presse

Berliner Morgenpost, 23.07.2003

Ostflügel des Schlosses wird saniert

Von Thomas Fülling

Biesdorf - Nur kurz währte die Ruhe im Schlosspark Biesdorf. Wenige Wochen nach Fertigstellung des Portikus, der Säulenhalle vor dem Haupteingang zum Westflügel, begannen jetzt die Bauarbeiten an der Ostseite des mehr als 135 Jahre alten Bauwerks. Bereits im Herbst, so plant Günter Peters von der "Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf e. V.", soll sich der Abgang zum Park wieder im Originalzustand vom Anfang des 20. Jahrhunderts präsentieren.

Zu dieser Zeit war die 1867/68 von Gropius-Partner Heino Schmieden erbaute Turmvilla Wohnsitz von Wilhelm von Siemens, dem zweiten Sohn des Industriellen und Erfinders Werner vom Siemens. Denkmalpfleger und Bauleute stehen nun allerdings vor einer großen Herausforderung. Nicht der bei ähnlichen Projekten übliche Mangel an Geld ist das Hauptproblem. Für diesen Teilabschnitt der fast ausschließlich mit privaten Spenden finanzierten Restaurierung stehen 200 000 Euro bereit. Insgesamt veranschlagt der Verein 1,5 Millionen Euro für Sanierung und Rekonstruktion des Schlosses.

Was für die Arbeiten an der Ostseite indes fehlt, sind historische Bauunterlagen. Insbesondere die Gestalt der Brüstung von Loggien und Balkonen ist nicht genau bekannt. Die aus Zinkguss bestehenden Brüstungsfelder waren nach dem Zweiten Weltkrieg, als das halb zerstörte Schloss der Roten Armee als Feierhalle für ihre Opfer diente, spurlos verschwunden. Später wurden sie durch schlichtes Mauerwerk ersetzt. "Wir suchen händeringend nach alten Fotos und Zeichnungen von Ost- und Südseite des Schlosses, die uns Anhaltspunkte für eine denkmalgerechte Rekonstruktion geben", so Vereinschef Peters. Insgeheim hofft er, dass sich in dem einen oder anderen Keller eines Biesdorfers Hauses auch noch ein Stück Metall-Brüstung auffinden lässt. Möglicherweise können sich auch Zeitzeugen noch an die Ausführung erinnern.

Trotz dieses Mankos begannen inzwischen Abrissarbeiten. Dabei werden die jetzige Treppe und alle zu DDR-Zeiten erfolgten Anbauten entfernt. Auch sollen die alten Fundamente frei- und trockengelegt werden. Über den Fortgang der Arbeiten informiert der Verein heute. Von 19 Uhr an geht es im soziokulturellen Zentrum im Schloss, Alt Biesdorf 55, auf "Spurensuche im Schloss Biesdorf". Weitere Infos: Tel.: 514 37 36.

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